Fanfiction – Das Geheimnis des Kikuyu
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Level 3 Die Höhle
Bald stand die Höhle vor uns. So aus der Nähe betrachtet wirkte sie unglaublich bedrohlich.
Der Eingang war durch Geröll verschüttet.
Aber alles jammern bringt ja nichts, also haben wir uns an die Arbeit gemacht und den Eingang freigelegt.
Lara war die erste, die die Höhle betrat. Hinter ihr war Netty. Dann kamen Kitjes, Chrissi und ich.
Uns schlug eine abgestandene, stickige Luft entgegen. Klar, der Wächter des Kikuyu war nicht so zuvorkommend gewesen und hat vor unserem Kommen noch mal durchgelüftet.
So drangen wir also naserümpfend tiefer in das Höhlensystem ein.
Hin und wieder trafen wir auf Spinnen und Fledermäuse, aber die konnten uns nicht aufhalten.
„Wir sind jetzt schon eine gute Stunde unterwegs, aber es ist noch nichts passiert. Vielleicht wollte uns der Alte ja auf die Schippe nehmen und liegt jetzt lachend vor der Höhle!“, maulte Kitjes.
„Das glaubst du doch selbst nicht.“, antwortete Chrissi für alle.
So gingen wir weiter.
Langsam aber machten wir uns alle schon Gedanken. Haben sich die Krieger in dieser Höhle zu Tode gelaufen?
Doch kaum hatte ich diesen Gedanken gedacht, wurde ich auch schon vom Gegenteil überzeugt: vor uns lag, wie aus dem nichts erschienen, eine riesige Kluft. Bei genauem Hinsehen konnte man da unten Tausende von Knochen sehen ekelig!!!
Hier müssen wohl die Krieger gestorben sein.
Ich war wohl nicht die einzige, die das dachte, denn Lara, Kitjes, Chrissi und Netty zogen ihre Waffen und wir warteten darauf, dass irgendetwas schreckliches passiert doch, es passierte nichts!!! Was war das für eine verdammte Höhle, in der nichts passiert?
Plötzlich fing der Boden unter unseren Füßen an zu beben und wir fielen in diese scheußliche Grube. Zu spät bemerkten wir die Speerspitzen die zwischen den Knochen hervorstachen.
Jetzt ist alles aus.
Ich kniff die Augen zu und hoffte, dass es bald vorbei ist.
Doch, was war das?
Bin ich nicht schon längst auf einem Haufen alter, gammliger Knochen gelandet?
Warum lebe ich dann noch?
Ich öffnete die Augen.
Worauf lag ich denn da?
Ich hätte fast angefangen zu lachen, so dämlich war das!
Ich war weich und sanft auf dem Boden, der mir eben noch unter den Füßen weggebrochen ist, gelandet!!!
Er muss wohl schon so hart gewesen sein, dass er nicht zerbrechen konnte wow, hoch lebe der Lehmboden!
Ich schaute mich nach den anderen Mädchen um. Ihnen schien es wie mir ergangen zu sein. Sie waren noch etwas benommen, machten aber sonst einen unaufgespießten Eindruck. Doch was war mit Lara?
„Wo ist Lara?“, schrie ich in Panik.
Die Mädels schauten sich suchend um, doch sie war nirgends auszumachen. Sie wird doch nicht zwischen diesen Knochenbergen aufgespießt worden sein?
Das wäre dann wohl das Ende der Geschichte und auf euren Bildschirmen würde GAME OVER stehen...
Doch plötzlich vernahm ich einen Laut. Ein Husten, ein Keuchen? Irgendetwas in dieser Richtung!
Ich schaute mich gehetzt um.
„Hey, suchst du mich? Ich bin hier oben!“, rief da eine vertraute Stimme.
„Lara?“
Ich drehte mich um und schaute nach oben, aus dieser Richtung müsste die Stimme gekommen sein...
Ah!
Da hing Lara doch tatsächlich kopfüber am Abgrund!
„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte ich.
„Öhm, ich hab es vorgezogen, hier oben auf euch zu warten... dabei muss sich mein Schuh mit diesen Wurzeln hier verfangen haben...“, sagte Lara grinsend.
Sie zog ein Seil aus ihrem Rucksack (wie kann man, wenn man kopfüber über nem Abgrund hängt etwas aus dem auf den Rücken geschnallten Rucksack holen?) und konnte dieses dann irgendwo befestigen. So konnte sie sich frei machen und nach oben klettern. Danach half sie jedem von uns wieder festen Boden unter den Füßen zu kriegen.
„Man, das kann ja was werden, wenn das so weitergeht, müssen wir hier warten und Lara die ganze Arbeit allein überlassen“, meine Chrissi.
„Ach nee, das lasst ihr mal schön sein! Wir sind schließlich ein Team und ihr habt mir schon oft genug das Leben gerettet.“, sagte Lara schnell.
„Hm, ich glaube Chrissi wollte sich einfach nur bei dir bedanken, hat sich nur etwas ungeschickt ausgedrückt.", meinte ich.
Nachdem das also geklärt war, konnten wir uns überlegen, wie wir diesen Abgrund überwinden könnten.
Wir suchten die Wände ab, doch so wirklich finden konnten wir nichts nur Sand und Steine.
Wie sollte das jetzt weitergehen?
„So, die Wände haben wir abgesucht nun bleiben nur noch die Decke und der Boden.“, meinte Chrissi.
Und tatsächlich. Da an der Decke waren Sprossen, an denen wir uns über den Abgrund hangeln konnten.
Drüben angekommen kam uns schon das nächste Problem entgegen oder besser: wir rannten direkt rein.
Wir hatten allesamt vom Hangeln noch so nen Schwung drauf, dass wir glatt diese unglaublich steile Rampe übersehen haben. Lara blieb noch stehen, aber wir überrannten sie regelrecht.
So rutschten wir unaufhaltsam in die Tiefe.
Unten angekommen schauten wir uns um.
Der riesige Raum war nur von einer einzigen Fackel beleuchtet. Und diese hang seltsamerweise an der Decke des Raumes.
Es war ziemlich duster und wir zündeten unsere Magnesiumfackeln an.
„Iiih, is ja ekelig!!!“, schrie Netty.
Und das war es wirklich! Die Wände waren mit menschlichen Schädeln zugemauert. Wo sind wir denn bloß hier gelandet?
Wir konnten diesen Anblick nicht länger ertragen, und so löschten wir die Fackeln wieder und tapsten halb blind durch den Raum.
Am anderen Ende war eine Tür.
Wir schoben sie mit gemeinsamen Kräften auf und dahinter kam ein hell erstrahlter Raum zum Vorschein.
In seiner Mitte stand eine lebensgroße Figur einer wunderschönen, jungen Frau.
Als wir näher traten, um sie weiter zu bestaunen, schossen links und rechts von uns Speere aus den Wänden und aus der Decke.
Wir reagierten blitzschnell und legten uns der Länge nach hin, in der Hoffnung, dass nicht auch Speere aus dem Boden kamen. Es kamen keine.
Als wir aus dieser Speerfalle krabbelten, erzitterte die gesamte Höhle.
Sogar der Goldüberzug der Frauenstatue platzte ab.
„Ähm, wenn ich das richtig sehe, dann geht dieses Zittern von der Statue aus...“, sagte Lara.
Es stimmte!
„Ah, sagt mir, dass ich was mit den Augen habe! Die Statue hat doch nicht wirklich eben den Arm bewegt, oder?“, fragte Kitjes ängstlich.
„OH-MEIN-GOTT“, sagten wir in einem panisch-ängstlichen Ton.
Die Statue erwachte zu fürchterlichem Leben.
Einige Panikattacken später besannen wir uns und zückten unsere Waffen. Bereit abzufeuern.
Doch die Figur machte keine Anstalten, uns anzugreifen. Sie stand nur da und starrte uns an.
Ein Ruck durchzog sie, und sie bewegte ihre Lippen als wollte sie etwas sagen, doch es kamen keine Worte aus ihrem steinernen Mund.
Netty stand plötzlich wie erstarrt da. Sie sprach mit einer blechernen Stimme: „Was wollt ihr, Menschenwürmer? Ihr wagt es, mich zu stören?“... ihre Stimme setzte mit einemmal aus und stattdessen erklang eine wunderbare, helle Stimme. Sie sang immer ein und denselben Ton. Sie bereitete uns derbe Kopfschmerzen.
Doch schon bald verklang sie. Netty sprach wieder mit dieser blechernen Stimme. „Arg, was seid ihr für Wesen? Ihr könnt meinen Sirenen widerstehen! Das ist unmöglich! Ah! Was seid ihr?“, kreischte sie.
„Wir sind Frauen, keine wollüstigen Männer, die dir sonst in die Falle laufen.“, sagte Lara kalt und richtete Ihre Uzis auf die Figur, die nun in einer überaus aufreizenden Pose dastand.
„Was redest du da, Unwürdige? Ich werde euch nicht an den Kikuyu lassen! Niemals!“, keifte Netty als ’Medium der Statue’ .
Doch Lara ließ sie nicht weiterreden. Kurzerhand schoss sie los. Dann setzten Kitjes mit ihrer HK-Pistole, Chrissi mit ihrer Desert Eagle und dann ich mit den Magnums ein.
Es dauerte nicht lange, dann verklang auch das letzte Summen der Sirenen.
Die Statue fiel in ihre Einzelteile zusammen. Und mit ihr schien auch die Höhle nicht mehr sein zu wollen. Netty verfiel aus ihrer Starre und war wieder normal.
Aber wir brauchten noch das Artefakt!
Wir durchsuchten den Raum, doch fanden es nicht.
„Hey, Mädels, hier ist ein Hebel! Ich drück mal!“, brüllte ich.
Kaum hatte ich gedrückt, da fuhr auch schon ein Podest aus dem Boden da, wo eben noch die Statue stand.
Lara rannte auf das Podest zu, auf dem das Kikuyu stand, und schnappte sich es sich.
Oh no!
Der Ausgang wurde durch ein Gitter versperrt! Was nun?
„Hey, Mädchen, folgt mir!“, sagte Chrissi und deutete zur Decke. Es hatte sich eine Öffnung aufgetan. Vielleicht war das unsere Fahrkarte in die Freiheit!
So kletterten wir also hinter Chrissi her und gelangten nach einer ewig dauernden Kletterpartie auf das „Dach“ der Höhle.
„Jeah, der Dschungel liegt uns zu Füßen“, schrie Kitjes.
Wir machten uns auf zum Abstieg. Das war nicht so einfach, wie es vielleicht aussah.
Aber irgendwie schafften wir es doch.
So machten wir uns auf den Weg zurück ins Dorf.
Dort angekommen funkten wir zu Stevi. Er erzählte, dass irgendwo auf dem Artefakt ein Hinweis auf den Aufenthaltsort des nächsten Teils sei.
Da stand wirklich was!
’Der Engel steht mit beiden Beinen in Londonium’.
„Hm, das kann doch nur London sein!“, schlussfolgerte Lara.
„Also, auf nach London!“, jubelte Chrissi.
Wir verabschiedeten uns von den Leuten im Dorf und machten uns auf den Weg zum Flugzeug. Netty nahmen wir natürlich mit.
So standen wir einige Stunden später in London am Flughafen...