Fanfiction – Das Geheimnis des Kikuyu

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Level 12 – Tokio

Und so standen wir bald in Tokio am Flughafen. Für Chrissi und mich als totale Manga-Fans war das natürlich etwas ganz besonderes dort zu sein (also in Tokio, nicht am Flughafen). Ich kam aus dem grinsen gar nicht mehr raus, da könnte jetzt auch die Welt untergehen – egal, denn ich war ja in Japan! Ich nahm mir ganz fest vor nach dem Finale noch ein paar Tage hier zu bleiben um das Land zu erkunden und meine e-Mailfreundin in Yokohama zu besuchen...
   „Boa, das ist alles riesig hier“, hauchte Chrissi. Sie war sichtlich beeindruckt von dem, was sie da sah. Aber es sollte ja noch beeindruckender werden. Wir verließen das Flughafengebäude und blieben erst mal davor stehen, um uns einen Überblick zu verschaffen. Hier war alles riesig und die Leute liefen beschäftigt und meist in Eile an uns vorbei. Einige schauten uns seltsam an. Trotz der Größe der Stadt galt man hier als Europäer wohl als Exot. Trotzdem war alles hier so faszinierend, dass ich meinen Blick nur schwer abwenden konnte um mich den Mädchen zu widmen. Ich lächelte entschuldigend.
   „Und nun? Jetzt sind wir in Tokio... und weiter? Wo werden wir eigentlich schlafen? Mein Geld geht langsam aus...“, sagte ich etwas besorgt.
„Hm, geht mir ähnlich. Hast du dich um einen Schlafplatz gekümmert, Lara?“, meinte Netty.   Lara schüttelte den Kopf „Nein, das war in der kurzen Zeit nicht möglich. Wir müssen uns hier etwas suchen.“
   „Canty, hast du nicht eine Bekannte in Yokohama? Hast du mir doch mal erzählt. Könnten wir nicht zu der gehen?“, sagte Kitjes.
Ich schaute ein bisschen verblüfft „Öhm, ja, hab ich. Aber ich hab keine Ahnung, ob wir dort nächtigen können. Ich ruf mal bei ihr an.“
   Wir gingen zur nächstbesten Telefonzelle und ich kramte die Nummer von Waki hervor, die ich im Sommer 2002 in Malaysia kennen gelernt habe.
   Nach einem kurzen Gespräch mit ihr und ihrem Vater legte ich grinsend den Hörer auf.
„Und, was hat sie gesagt?“, drängelte Chrissi.
„Geht alles klar. Waki und ihr Vater freuen sich auf uns. Wir müssen uns aber ein Gästezimmer teilen.“, sagte ich bis über beide Ohren strahlend.
   Also setzten wir uns in die nächste Bahn und fuhren nach Yokohama, das ja nicht weit von Tokio entfernt ist. Nach ein bisschen Sucherei und nachdem wir ein paar Passanten nach dem Weg gefragt hatten, standen wir vor dem Einfamilienhaus der Familie Segomi. Wir klingelten und kurz darauf stand Waki in der Tür.
   „Waki-chan!“, rief ich und drückte sie fest an mich.
Da kam auch schon ihr Vater. Ich deutete eine Verbeugung an und stellte die Mädchen erst einmal vor. Wir wurden reingebeten und wir folgten Waki die Treppen hinauf ins Obergeschoss. Wir verstauten unser Gepäck und nahmen einen kleinen Dink, wobei wir mit Waki-chan und ihrem Vater ein bisschen über unser gemeinsames Hobby plauderten. Aber dann mussten wir auch wieder los, die Welt retten!
   So saßen wir schon ein wenig später wieder in der Bahn, zurück auf dem Weg nach Tokio. Wir haben von Stevi erfahren, dass sich das Hauptquartier von ‘Yume’ im Stadtbezirk Taitoku befindet, genauer gesagt im Asakusa-Viertel.
   Wir schlenderten unauffällig durch die Fußgängerzonen und staunten über die vielen Szeneclubs und die Nobelrestaurants. „Asakusa scheint eines der exklusivsten Viertel hier in der Stadt zu sein“, meinte Netty.
„Hast du mal auf die Preise in den Restaurants geschaut? Da verkneift man sich das Essen dann doch lieber...“, murmelte Chrissi.
„Egal. Wo müssen wir eigentlich genau hin?“, fragte ich.
   Lara schaute auf und antwortete „Also, nach Stevi müssen wir zum Sensoji-Tempel. Dort müssten wir fündig werden.“
Schon kurz darauf war der Tempel in Sichtweite.
„Yeah, da ist es. Wir habens gefunden!“, freute sich Kitjes.
   Wir standen vor dem Hügel, auf dem der Sensoji-Tempel stand. Dann ging es die vielen Stufen hinauf. Unter dem Eingangstor kamen wir ehrfürchtig zum Stehen.
   „Hm, wir wollen doch nicht allen ernstes durch den Haupteingang da reingehen, oder? Dann können wir uns doch gleich erhängen!“, meinte ich entsetzt.
   „Nein, wir steigen durch ein Fenster ein...“, meinte Lara und deutete auf ein Fenster im Erdgeschoss, das etwas abgelegen war.
   „Meinst du das ernst?“, fragte Chrissi mit einem Stirnrunzeln. „Das hier ist doch trotz allem ein heiliger Ort!“
   „Und wenn das alles hier nur Tarnung ist?“, fragte Kitjes.
   Netty schüttelte den Kopf „Nein, das glaube ich kaum. Der Tempel steht hier doch schon ewig. ‘Yume’ hat sich hier einfach eingenistet.“
So betraten wir das Gelände des Heiligtums.
   Staunend schauten wir uns um. Dieser Ort strahlte eine so angenehme Ruhe aus, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte hier unseren großen Finalkampf zu haben. Irgendwoher erklang ein leises Flötenspiel, dem ich entspannt lauschte. Das alles hier hatte wirklich etwas bezauberndes, berauschendes.
Aus einem Seiteneingang trat ein Tempeldiener hervor und kam zielstrebig auf uns zu.
Etwas verunsichert blieben wir stehen.
   Er deutete eine Verbeugung an und wir taten das gleiche.
„Guten Tag meine Damen. Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?“, nuschelte er.
   „Nein, danke. Wir kommen schon zurecht. Aber wir würden gern ihren Tempel etwas näher anschauen.“, sagte Lara mit einem hinreißenden Lächeln auf den Lippen.
   Der Tempeldiener lächelte jetzt auch „Dann schauen Sie sich in ruhe um und fühlen Sie sich wie zuhause.“, sagte er, drehte sich um und verschwand im Hauptgebäude.
   Etwas verunsichert schauten wir ihm hinterher. Dann blickten wir uns um. Es war kein Mensch in der Nähe.
Ich machte eine Kopfbewegung zu dem offenem Fenster im Erdgeschoss.
   Wir liefen langsam dorthin und stiegen eine nach der anderen in das Hauptgebäude ein.
   Hier unten war von der angenehmen Atmosphäre von vorhin nichts mehr zu spüren. Nur das Flötenspiel war in weiter Ferne zu hören. Doch hier im Keller war es kalt und ungemütlich. Die Wände waren feucht und in den Ritzen hockte der Schimmel. Ein unangenehmer Ort für unser großes Abenteuer. Aber alles Jammern und Klagen bringt ja nichts, da müssen wir jetzt durch.
   So bewegten wir uns langsam und vorsichtig Richtung Tür. Zaghaft öffneten wir sie und traten in einen riesengroßen Raum, der ehr einem Tunnel ähnelte. Nach dem keimigen Raum von eben habe ich nie so etwas prachtvolles erwartet.
„Wow“, hauchte Chrissi staunend.
   Der Saal war einfach riesig. Links und rechts standen Säulen und schmuckvolle Pfeiler. Auf kleinen, säulenartigen Podesten waren Glasvitrinen, in denen sich Artefakte befanden. Der Raum war nur schwach bläulich beleuchtet, was ihm etwas unheimliches, mysteriöses verlieh.
   „Einfach irre“, murmelte Lara.
   „Hier ist es ja fast wie in einem Museum, nur alles viel ... größer und prunkvoller“, flüsterte ich.
   „Gefällt euch was ihr seht?“, fragte plötzlich eine körperlose Stimme.
   Meine Hände huschten sofort zum Holster, aber ich zog meine Waffen noch nicht. Die anderen auch nicht. Wir standen alarmiert da und schauten uns suchend um. Aber der Raum war unverändert unheimlich und ruhig.
   „Wer bist du? Und wo bist du?“, fragte Lara ins Nichts.
„Das wisst ihr nicht? Ratet doch mal.“, antwortete die Stimme amüsiert.
„Sorry, wir haben keine Lust auf Ratespielchen“, meinte Lara genervt.
„Zeig dich gefälligst, du Feigling“, sagte Kitjes herausfordernd.
   Die Stimme schwieg, aber dafür öffnete sich neben uns die Wand und es stürmten 5 dieser Mutationen, die wir in Kenia angetroffen hatten, heraus. Wir feuerten, was unsere Waffen hergaben und standen letztlich unverletzt zwischen den armen (glücklicherweise toten) Viechern.
   „Was soll das? DU sollst dich uns zeigen!“, schrie Lara wütend.
„Haha, ja, reg dich nicht auf Lara!“, sagte die Stimme. „Du wirst mich schon noch früh genug sehen“
„Woher kennst du meinen Namen?“, fragte Lara.
   „Nun ja, ich beobachte euch schon eine ganze Weile, seit Haiti. Und ich habe euch erwartet...“ Mit diesen Worten verzerrte sich die Stimme und wurde leise. Dafür konnte man ein leises Rauschen weit vor uns hören.
   Wir sprinteten augenblicklich in diese Richtung, immer den Gang lang und an den Vitrinen vorbei. An seinem Ende blieben wir abrupt stehen. Vor uns spielte sich unglaubliches ab. Eine Art Fahrstuhl kam aus einem Oberen Stockwerk herabgefahren. Nur war das kein normaler Fahrstuhl, sondern ehr ein Thron. Auf ihm saß ein Japaner unbestimmbaren Alters und lächelte uns zufrieden an.
   „Hm, der Typ scheint große Auftritte zu lieben. Da fehlen eigentlich nurnoch die Nebelmaschinen, oder?“, flüsterte Netty. Wir mussten kichern.
   „Was ist so lustig, meine Damen?“, fragte der Mann, der genauso klang wie die Stimme von eben.
Wir schwiegen.
   „Nungut. Ich habe etwas, dass ihr wollt. Nein, ich habe 2 Dinge, die ihr wollt. Und ihr habt 3 Dinge, die ich haben will...“
„Wie kannst du es wagen Marti als Ding zu bezeichnen???“, fauchte Netty wütend.
„Ganz ruhig.“, sagte der Mann und lächelte Netty beruhigend zu.     Sie wollte sich aber nicht beruhigen und knurrte ihn böse an. Wir hielten sie zurück und der Kerl sprach weiter.
   „Also, ihr könnt mich Kobayashi nennen. Habt ihr einen Vorschlag, wie wir uns einig werden können?“
Wir schwiegen ihn wieder an.
   „Nungut. Dann möchte ich euch einen Deal vorschlagen. Wie wäre es, wenn ihr mir eure Teile des Kikuyu gebt? Ihr bekommt dafür diesen Marti! Ist das ne gute Idee?“
„Das is ne Scheißidee“, keifte Lara.
   „Wie man es nimmt. Man kann eben nicht alles haben. Je früher ihr das lernt, umso besser.“, sagte Kobayashi ruhig. Dieser Typ begann mir mit seiner Ruhe auf den Geist zu gehen.
   Laras Hände bewegten sich zu ihrer Waffe.
„Komm bloß nicht auf dumme Gedanken, Kleines“, sagte er.
Doch wir alle ließen uns von ihm nichts sagen und zogen unsere Waffen und zielten auf seinen Kopf.
   Kobayashi schaute etwas traurig und machte dann eine Bewegung mit der linken Hand. Kurz darauf traten viele bis an die Zähne bewaffnete Männer hinter den Säulen hervor. Wir schauten uns fragend an.
   Einer der Männer kam auf uns zu und musterte uns „Ahja, ihr sollt diese ach-so-tollen Kämpferinnen sein, die so viele meiner Leute auf dem Gewissen haben?“
Er rümpfte die Nase und ging weiter.
   „Kobayashi-san, was soll ich mit ihnen machen?“
„Das ist dir überlassen, Shito-san. Aber lass sie am Leben, sonst bekommst du Ärger mit mir.“
   Shito drehte sich um und schenkte uns ein müdes Lächeln. Er machte eine Bewegung mit dem Kopf und die anderen Männer kamen näher.
„Lauft!“, schrie Netty.
   Wir sprinteten den langen Gang zurück, während die Leute von Shito auf uns schossen. (wie war das mit „am Leben lassen“?)
Aber wir waren schneller und konnten flüchten.
   „Shit, was machen wir jetzt?“, frage Kitjes keuchend, als wir halbwegs in Sicherheit waren.
   „Keine Ahnung“, meinte Lara „Wir müssen irgendwie versuchen Kobayashi das Kikuyu und den Schlüssel zu Marti abzuluchsen.“
   „Wah, das schaffen wir doch nie! Lass uns lieber nach Hause gehen.“, schrie Chrissi am Rand der Panik.
   „Chrissi, Süße, beruhige dich doch! Keine Panik. Und sei leise!“, sagte ich.
   Chrissi atmete tief durch und schaute an mir vorbei ins Leere. Sie runzelte die Stirn. „Mädels, seht mal!“
   Wir drehten uns um und entdeckten eine Überwachungskamera.
„Mist“, fluchte Netty.
   In dem Moment tauchten an der anderen Ecke die ‘Yume’-Leute auf und zielten mit seltsamen Waffen auf uns. Sie drückten ab, ich stürzte in den Abgrund der Dunkelheit und die Ohnmacht griff mit gierigen Händen nach mir...
~~~~~~~
   Lara erwachte mit einem dicken Brummschädel. Sie blinzelte und schaute sich benommen um. Sie wusste nicht wo sie war. Angestrengt dachte sie nach. Ahja, diese ‘Yume’-Typen haben sie angegriffen und wohl gefangengenommen. Und ihre Waffen hat man ihr auch abgenommen! Unsicher erkundete sie ihre Umgebung mit Blicken. Sie war wohl in einer Zelle gelandet. Die Wände waren aus hartem Beton und die Tür aus glattem, kalten Eisen.
Kein Entkommen möglich.
   >Wie soll ich hier rauskommen?<, dachte Lara verzweifelt.
Ihr Blick blieb an dem Türschloss hängen, das nichts anderes als ein ordinäres Schlüsselloch war. Sie lächelte und begann unter ihrem Oberteil herumzufummeln um ihren BH zu öffnen. Sie riss den Stoff an einer Seite auf und entfernte einen Bügel. Diesen formte sie dann so, dass er wohl halbwegs als Dietrich dienen konnte. Leise bewegte sie sich auf die Tür zu und versuchte den „Dietrich“ lautlos ins Schloss einzuführen. Es gelang und sie drehte ihn im Uhrzeigersinn. Nebenbei schickte sie ein paar Stoßgebete zum Himmel, dass sich nicht gerade eine Wache vor der Tür befindet. Nach ein bisschen Fummelarbeit konnte sie die Tür aufschließen. ‚Das war ja einfach’, dachte sie.
   Dann öffnete Lara die Tür um einen Spalt und lugte hinaus. Ihre Gebete wurden erhört und die Wache stand etwas abseits. Sie konnte die Tür noch etwas weiter aufmachen und hindurchschlüpfen. .
   Sie schlich sich auf leisen Sohlen von hinten an die Wache heran. Lara hielt ihm kurzerhand den Mund zu und verpasste ihm einen heftigen Schlag mit dem Ellenbogen, sodass der Wachmann reglos zu Boden sank. Sie nahm ihm geistesgegenwärtig die Waffen ab.
   In dem Moment hörte sie ein Geräusch und schaute entsetzt auf. Aus einem Nachbarraum kam ein weiterer Wachmann angerannt. Plötzlich fuhr ein Arm aus einer Zelle mit Gitterstäben heraus und brachte die Wache zu Fall. Lara nutzte diesen Augenblick sofort und stützte sich auf den Mann um ihm mit der eben erbeuteten Waffe eins über den Schädel zu ziehen. Er blieb bewusstlos liegen.
   Erleichtert erhob sie sich um näher zu der Zelle zu treten. Im halbdunklen Schummerlicht konnte sie einen gutaussehenden Mann erkennen. Er lächelte sie an.
   „Danke für deine Hilfe“, sagte Lara zögernd.
„Kein Problem, ich konnte diesen Kerl eh noch nie leiden“, sagte der Mann mit einem Grinsen. „Wenn ich mich vorstellen darf: ich bin Marti. Ich hab gesehen wir du und 4 andere Mädchen hierher gebracht und in diese Einzelzellen dort geworfen wurden.“
Lara drehte sich kurz Richtung Zellen „Heißt das die anderen Mädels sind da drinen?“ Sie schwieg kurz und dachte nach.
   „Moment. Wie heißt du doch gleich?“
   „Marti“
   „Doch nicht etwa DER Marti? Der Mann von Netty?“, fragte Lara ungläubig.
   „Dochdoch, der bin ich! Ich hab meine Süße schon vorhin erkannt, als die Wachen sie hergebracht haben. Die ist in der Zelle neben deiner.“
   Lara lächelte zufrieden „Super, dass wir dich gefunden haben. Damit hat dieser Kobayashi nichts mehr gegen uns in der Hand.“
   „WieWasWo? Erpresst er euch mit mir, oder was?“
   „Ach, das ist eine lange Geschichte. Erzählen wir dir später. Wir müssen jetzt ersteinmal sehen, dass wir hier raus kommen und Kobayashi das fehlende Stück von einem Artefakt, dem Kikuyu, abnehmen. Du hilfst uns doch, oder?“
   „So gut ich kann. Ich bin seit einiger Zeit hier gefangen und hab ein bisschen abgebaut.&ldquo
   „Macht nix. Wie komme ich an die Schlüssel zu den Zellen?“, fragte Lara aufgeregt.
   „Ähm, da wo die zweite Wache herkam ist eine Art Kontrollraum. Da findest du den Hauptmann der Wache, der hat den Schlüssel.“
   Das ließ Lara sich nicht zwei mal sagen. Sie ging zielsicher in Richtung Ausgang. Hinter drei Ecken sah sie eine offenstehende Tür. Sie schaute durch den Spalt und konnte 2 weitere Wachen erkennen. Einer der beiden hatte eine etwas prunkvollere Uniform und ein paar Orden. Das musste der Hauptmann sein. Lara zog ihre „neue“ Waffe aus dem Holster und betrachtete sie genauer.    Wow, das war ein Elektroschocker. Damit konnte sie die beiden schnell ruhigstellen, wenn sie einen Überraschungsangriff wagte.
   Also sprang sie in den Raum und zielte im gleichen Atemzug auf den Hauptmann. Der ging augenblicklich zu Boden und blieb da reglos liegen. Der andere hatte die Gefahr sofort bemerkt und stand bereits mit gezogener Waffe da, als Lara sich ihm widmen wollte. Eine Minuten lang standen sich beide gegenüber ohne sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Lara trat einen Schritt auf den Wachmann zu und es ertönte ein Klicken, als er die Waffe entsicherte. Jetzt musste es schnell gehen. Lara verpasste ihm einen Stromschlag und sprang im selben Moment zur Seite, um der Kugel, die er schoss, auszuweichen. Es gelang und sie konnte den Hauptmann durchsuchen. In der Brusttasche der Uniform befand sich ein Schlüsselbund. Das musste es sein.
   Sie machte sich gleich zurück auf den Weg um die Raiders und Marti zu befreien.
~~~~~~~
   Ich bin vor etwa 10 Minuten hier in diesem kalten Gefängnis aufgewacht. Seitdem sitze ich hier und warte darauf, dass etwas passiert. Plötzlich hörte ich, wie sich jemand an der Zellentür zu schaffen machte. „Wer ist da?“, fragte ich ängstlich.
   Die Tür schwang auf und ich erkannte Lara.
„Lara, du bist es.“, brachte ich nurnoch erleichtert hervor. Ich lief auf sie zu und umarmte sie. „Und ihr anderen seid auch wieder frei!“, freute ich mich. „Wer ist denn dieser Typ da, der Netty aufm Rücken trägt?“
   „Das is Marti.“, erzählte Kitjes strahlend. „Wir haben ihn gefunden. Netty ist immer noch ohnmächtig, deshalb trägt er sie. Wir müssen jetzt nurnoch das Artefakt finden. Dann können wir hier abhauen.“
   „Wie geil! Aber wo sollen wir denn suchen?“
Lara grinste „Bevor ich euch befreit habe war ich in einer Art Kontrollraum. Da standen ein paar Monitore und jede menge Aktenschränke. Dort finden wir bestimmt einen Hinweis. Folgt mir einfach.“
   Auf dem Weg zum Kontrollraum erwachte Netty. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie sehr sie sich gefreut hat ihren Mann wiederzusehen. Sie war total happy.
   Im Kontrollraum angekommen verteilten wir uns und durchsuchten ihn. Die Monitore zeigten die Übertragungen der Überwachungskameras. In den Aktenschränken und Regalen waren viele Infos, mit denen wir absolut gar nichts anfangen konnten und Baupläne vom Gebäude.
   „Hey, ich glaub ich hab hier was.“, sagte Kitjes.
Wir gingen zu ihr und schauten ihr über die Schultern. Sie hatte vor sich einen Plan von den Kellergeschossen liegen.
   „Canty, übersetz das hier mal bitte.“, bat sie und zeigte auf einen Raum nicht weit von hier.
   „Da steht >Shito-sans Büro<.“
   „Na super. Schaut mal. Über die Lüftungsschächte kommen wir direkt in das Büro von diesem Ekel. Der kann uns bestimmt zu seinem Boss bringen.“, erklärte Kitjes.
   Wir schauten uns kurz in dem Raum um. Per Räuberleiter konnten wir nacheinander zu den Lüftungsschächten hochklettern. So krabbelten wir die engen Gänge entlang. Nach gar nicht mal allzu langer Zeit waren wir direkt über Shitos Büro angekommen. Wir hoben das Gitter lautlos heraus und konnten direkt auf seinen Kopf gucken. Lara hockte sich hin und sprang mit einem Satz auf seine Schultern. Shito war überrascht und hatte gar keine Zeit sich zu wehren, da standen wir schon halbwegs bewaffnet um ihn herum.
   Mein Blick fiel in eine Ecke des Büros, in dem eine offene Kiste stand, in der ich unsere Waffen entdeckte.
   „Na sowas, Wiedersehen macht ja bekanntlich Freude.“, murmelte ich und gab jeder ihre Waffen zurück. Marti bekam die Waffe, die mal einem der Wächter gehörte.
   Nachdem das geklärt war wandte ich mich wieder Shito zu, der die ganze Zeit wie festgewachsen dastand, während Lara ihm ihre Uzi an den Kopf drückte.
   „Hey Shito, schön dich mal wiederzusehen. Deine Männer hätten uns beinahe umgebracht. Was meinst du, was wir jetzt mit dir machen werden, hm?“, fragte Lara bedrohlich.
   Shito schluckte und schwieg.
   Lara lächelte „Keine Angst, du Feigling. Wir werden dich schon nicht gleich töten... wenn du uns den Code für Kobayashis Tresor gibst. Da bewahrt der doch das Kikuyu auf, oder?
   „Den Code kennt nur Kobayashi-san.“
   „Dann ruf ihn gleich an und sag ihm, dass er herkommen soll.“
Shito schaute uns finster an. Lara hielt ihm ihre Uzi jetzt in den Rücken und zückte ihre zweite. So konnte Shito es gar nicht abwarten Kobayashi anzurufen.
   „Kobayashi-san, könnt Ihr bitte in mein Büro kommen? Es is dringend... ~ bitte, fragt nicht. Nein, jetzt sofort ~ gut ~ ja ~ danke.“
   Lara lächelte zufrieden. „Gut. Müssen wir irgendetwas beachten, wenn Kobayashi herkommt? Ist er allein?“
   „Ja, ist er“
Lara runzelte die Stirn und entsicherte ihre Uzis „Sicher?“
   „Nein-nein. Er hat immer 6 Männer bei sich. Seine Leibwächter. Sie folgen ihm auf Schritt und Tritt.“, erzählte Shito schnell.
   „Hm, wir sind auch 6 – mit dir 7 – mit denen werden wir schon fertig. Pass auf, du wirst dich vor die Tür stellen und sie ihnen öffnen. Den letzten Wächter wirst du dann schubsen, sodass sie wie Dominosteine umfallen. So gewinnen wir Zeit.“
   „Warum sollte ich das machen?“, fauchte Shito.
   „Weil du an deinem Leben hängst! Und wehe du macht irgendwelchen Unsinn! Wir können diesen Stümper auch ohne dich besiegen. Und dich finden wir auch wieder, und dann bist du dran, verlass dich drauf!“, drohte Lara.
   Kleinlaut gab Shito nach und begab sich vor die Tür. Wir pressten uns an die Wand, so, dass man uns beim Eintreten nicht sofort sieht.
   Unsere Geduld wurde nicht zu sehr auf die Probe gestellte, denn schon kurze Zeit später hörten wir draußen Schrittgeräusche. Die Tür wurde geöffnet und ein ganzer Haufen ‘Yume’-Leute stolperte in das Zimmer. Wir nahmen sie unter Beschuss und ließen nur Kobayashi übrig. Shito verpasste Lara einen mit dem Elektroschocker, damit er keine Dummheiten anstellen konnte.
   So hielten wir unsere Waffen jetzt auf Kobayashi gerichtet.
„Führen Sie uns augenblicklich zu ihren Tresor und geben Sie den Code dort ein. Sonst können sie sich gleich einen Grabstein bestellen...“, sagte Lara böse.
   „Ihr werdet nie bis dahin kommen.“, murmelte Kobayashi ruhig.
   „Und warum nicht, wenn ich fragen darf?“
   „Weil das gesamte Gebäude überwacht wird und regelmäßig Wachposten durch die Gänge patrouillieren. Da habt ihr keine Chance.“, sagte er mit einem fiesen Grinsen.
   „Danke für den Tipp.“, sagte ich mit einem zuckersüßen Lächeln und begann einem der gefallenen Leibwachen die Uniform auszuziehen. Sie war zwar ein paar Nummern zu groß, aber von weitem wird man nichts merken. Die anderen taten das gleiche und schon bald waren wir Kobayashis neue Leibgarde.
   Ihm blieb nichts anderes übrig, als und in seine „Privatgemächer“ zu führen. Dort machen wir ihn an einem Stuhl fest.
   „So, jetzt gib uns den Code“, fauchte Lara.
   Ich rief in der Zeit schon mal bei der Tokioer Polizei an. Die dürfte das hier interessieren...
   Missmutig gab Kobayashi uns den Code. Trotz allem hatte der Typ immer noch die Ruhe weg und grinste hämisch. Er hatte bestimmt noch etwas vor.
   Und so war es auch. Kurz nachdem wir den Tresor geöffnet und das Kikuyu in unseren Händen hielten hörten wir schnelle Schritte von draußen. Zu spät bemerkte ich, dass direkt am Schreibtischstuhl einer von diesen berühmten roten Knöpfen war.    Kobayashi hat Verstärkung angefordert und so entbrannte unsere letzte Schlacht. Diese verlief nicht ganz so glimpflich wie die davor. Wir waren alle halbwegs unverletzt – nur ein paar Beulen und Kratzer – , aber Lara hatte eine Schusswunde im linken Oberarm. Das musste höllisch schmerzen. Marti war zum „Eingang“ durch das Kellerfenster gelaufen um den Polizisten den Weg zu uns zu zeigen. Diese kamen auch kurz darauf an. Als wir gerade dabei waren Laras Wunde notdürftig zu versorgen, kamen sie herein. Wir erzählten kurz was vorgefallen war und übergaben Kobayashi der Polizei.

   Den Rest der Woche verbrachten wir noch in Japan und traten dann den Rückflug an.
   Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen kamen wir im Croft Manor, unserem Zuhause, an.
   Nach einem ruhigen Nachmittag setzten wir uns alle ins große Esszimmer mit dem Kamin.
   „Was machen wir jetzt mit den Teilen vom Kikuyu?“, fragte Kitjes.
   „Ich schlag vor, dass jede einen Teil behält“, meinte ich.
   „Aber dann bekommt eine keins ab.“, bemerkte Chrissi.
   „Macht nichts. Ich verzichte freiwillig. Ich hab doch schon so viele Artefakte hier rumstehen.“, sagte Lara.
   „Super! Dann haben wir jetzt ein cooles Souvenir von unserem bisher größen gemeinsamen Abenteuer.“, freute sich Netty und lächelte Marti an, der dicht neben ihr auf dem Sofa saß.
   „Also Mädels, ich bin wirklich stolz auf euch.“, erklärte Stevi.    „Echt ne super-Leistung, die ihr da gebracht habt.“
   Francois lehnte sich zurück und schloss entspannt die Augen „Damit wäre wohl die Welt gerettet und ich kann beruhigt nach Hause fahren.“
   „Ach, bleib doch noch ein bisschen.“, bat Lara.
   „Gutgut, wie du willst. Aber nicht mehr allzu lange.“ .

   Ich behielt den Kopf des Kikuyu und rief am Abend bei Lene in London an, um ihr von unserem Erfolgreichen Abenteuer zu erzählen.
   Ich bin gespannt, was wir als Nächstes erleben werden ^_^


ENDE



P.S.

Jaaa, nu ist meine „kleine“ Fanfiction zu Ende... Wow, ich hab wirklich lange dran geschrieben – fast ein ganzes Jahr! Aber ich war ja zugegeben auch mal ne Zeit lang faul und habe gar nicht geschrieben... *schäm*
Vielen Dank an alle, die die Geschichte mitverfolgt haben. Ich hoffe, sie hat euch gefallen. Sie ist bestimmt an vielen Stellen verbesserungswürdig, aber ich will alles so „ursprünglich“ wie möglich belassen.
Man, jetzt fang ich noch an zu heulen *snif*...
Und auch noch ganz lieben Dank an Netty und Chrissi, die mir weitergeholfen haben, wenn ich malwieder in der Story nicht vorankam. Und noch mal Danke an Netty, dir mir immer fleißig in den Hintern getreten hat, damit ich endlich weiterschreibe ^.^ *drück dich*. Wahhh, ich hab euch lieb.
*Seufz* Und wie ganz am Anfang schon geschrieben: die Personen, die in der Fiction auftreten sind alle „lebende“, in Real existierende Leute (na ja, bis auf Lara, obwohl die für mich inzwischen auch fast real ist *ein Freak bin*), die ich hiermit noch mal ganz doll Grüßen will.
Also, in diesem Sinne: bis Bald, gehabt euch wohl, macht nicht so viel Blödsinn und schreibt viele schöne Geschichten!



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